P0968 (Archäologischer Fund), Obernederhöhle, Kratzer
Bezeichnung/Titel
Obernederhöhle, Kratzer
Inventarnummer
P0968
Teilsammlung
Petroarchäologische Bezeichnung
Hornstein (nach Holdermann 2004, S. 90)
Anzahl Teilstücke
1
Maßangaben
Messergebnisse
Länge (max): 5,3cm
Breite (max): 4,5cm
Herstellung
Herstellungsdatum
Jungpaläolithikum (ca. 44 000 - 15 000 v. heute) (-44000 - -15000)
Material
Fundvorgang
Fundort
Name
Obernederhöhle im Ziegeltal bei Altessing
liegt in (geogr. Ort)
Bemerkung

Eintrag Inventarbuch: Terminaler Teil eines breiten Kratzers aus rötlichem Hornstein mit dorsalem Rindenrest, Kanten leicht retuschiert, basal abgebrochen.

Eintrag Freund (1987), S. 150: Breiter Kratzer an Abschlag aus rotbraun patiniertem Hornstein mit rechtsdorsaler weißgrauer Rindenfläche; Kratzerkappe sorgfältig fächerartig halbsteil; basal alt abgebrochen.

Beschreibung: Obernederhöhle im Ziegeltal (Lkr. Kelheim, Niederbayern)

Die Obernederhöhle liegt am steilen Hang des Ziegeltals unweit von Kelheim und von der Sesselfelsgrotte. Es handelt sich um einen großen, kellerartigen, sehr feuchten Höhlenraum. Grabungen fanden 1918-1923 durch Alexander Oberneder und 1960-1962 durch das Erlanger Institut für Ur- und Frühgeschichte unter der Leitung von Prof. L. Zotz und Prof. G. Freund statt. Die Fundschichten waren durch die Grabungen Oberneders und die Klimaeinflüsse sehr gestört. Neben mittelpaläolithischen Artefakten sind hier Knochen- und Feuersteingeräte von besonderem Interesse, die aus der Übergangszeit vom Mittel- zum Jungpaläolithikum stammen. 

Kennzeichnend für diese Zeit sind z.T. sehr dünne, fein bearbeitete Blattspitzen, die als Messer und Geschoss-Spitzen gedient haben.

Standort
Literaturvermerk
Kurztitel
Seite
S. 150, S. 151 Abb. 6,3
Bearbeitung
Bearbeiter
Maass, Ulrike
Bearbeitungsstand
abgeschlossen
Datum
2021-02-18
Titel
P0968
Anmerkung
Abbildung entnommen aus dem Buch von Gisela Freund (1987), Das Paläolithikum der Oberneder-Höhle (Landkreis Kelheim/Donau). Das Paläolithikum und Mesolithikum des Unteren Altmühltals, Teil 1, Bonn, S.151, Abb. 6,3.