P0695 (Archäologischer Fund), Obernederhöhle, Jerzmanovice-Spitze
Bezeichnung/Titel
Obernederhöhle, Jerzmanovice-Spitze
Inventarnummer
P0695
Teilsammlung
Petroarchäologische Bezeichnung
Hornstein (nach Holdermann 2004, S. 90)
Anzahl Teilstücke
1
Maßangaben
Messergebnisse
Länge (max): 7,7cm
Breite (max): 2,4cm
Herstellung
Herstellungsdatum
Lincombien-Ranisien-Jerzmanovicien (ca. 45 000 - 38 000 v. heute) (-45000 - -38000)
Material
Fundvorgang
Fundort
Name
Obernederhöhle im Ziegeltal bei Altessing
liegt in (geogr. Ort)
Bemerkung

Eintrag Inventarbuch: Schmale Spitzklinge mit leicht schräger Endretusche. Sehr feine partielle Randretuschierung.

Eintrag Freund (1987), S. 94: Schlanke flache Doppelspitzklinge mit dorsal sehr fein retuschierten Enden aus grau grau patiniertem Hornstein; „basal“ ventral wenige sehr flache Retuschen.

Beschreibung: Obernederhöhle im Ziegeltal (Lkr. Kelheim, Niederbayern)

Die Obernederhöhle liegt am steilen Hang des Ziegeltals unweit von Kelheim und von der Sesselfelsgrotte. Es handelt sich um einen großen, kellerartigen, sehr feuchten Höhlenraum. Grabungen fanden 1918-1923 durch Alexander Oberneder und 1960-1962 durch das Erlanger Institut für Ur- und Frühgeschichte unter der Leitung von Prof. L. Zotz und Prof. G. Freund statt. Die Fundschichten waren durch die Grabungen Oberneders und die Klimaeinflüsse sehr gestört. Neben mittelpaläolithischen Artefakten sind hier Knochen- und Feuersteingeräte von besonderem Interesse, die aus der Übergangszeit vom Mittel- zum Jungpaläolithikum stammen. 

Kennzeichnend für diese Zeit sind z.T. sehr dünne, fein bearbeitete Blattspitzen, die als Messer und Geschoss-Spitzen gedient haben.

Standort
Literaturvermerk
Kurztitel
Seite
S. 94, S. 97 Abb. 44,1
Bearbeitung
Bearbeiter
Maass, Ulrike
Bearbeitungsstand
abgeschlossen
Datum
2021-02-17
Titel
P0695
Anmerkung
Abbildung entnommen aus dem Buch von Gisela Freund (1987), Das Paläolithikum der Oberneder-Höhle (Landkreis Kelheim/Donau). Das Paläolithikum und Mesolithikum des Unteren Altmühltals, Teil 1, Bonn, S. 97, Abb. 44,1.