Eintrag Inventarbuch: Schmale Spitzklinge mit leicht schräger Endretusche. Sehr feine partielle Randretuschierung.
Eintrag Freund (1987), S. 94: Schlanke flache Doppelspitzklinge mit dorsal sehr fein retuschierten Enden aus grau grau patiniertem Hornstein; „basal“ ventral wenige sehr flache Retuschen.
Beschreibung: Obernederhöhle im Ziegeltal (Lkr. Kelheim, Niederbayern)
Die Obernederhöhle liegt am steilen Hang des Ziegeltals unweit von Kelheim und von der Sesselfelsgrotte. Es handelt sich um einen großen, kellerartigen, sehr feuchten Höhlenraum. Grabungen fanden 1918-1923 durch Alexander Oberneder und 1960-1962 durch das Erlanger Institut für Ur- und Frühgeschichte unter der Leitung von Prof. L. Zotz und Prof. G. Freund statt. Die Fundschichten waren durch die Grabungen Oberneders und die Klimaeinflüsse sehr gestört. Neben mittelpaläolithischen Artefakten sind hier Knochen- und Feuersteingeräte von besonderem Interesse, die aus der Übergangszeit vom Mittel- zum Jungpaläolithikum stammen.
Kennzeichnend für diese Zeit sind z.T. sehr dünne, fein bearbeitete Blattspitzen, die als Messer und Geschoss-Spitzen gedient haben.