P0600 (Archäologischer Fund), Obernederhöhle, Schaber
Bezeichnung/Titel
Obernederhöhle, Schaber
Inventarnummer
P0600
Teilsammlung
Petroarchäologische Bezeichnung
Quarzit (nach Holdermann 2004, S. 91)
Kreidequarzit
Anzahl Teilstücke
1
Maßangaben
Messergebnisse
Länge (max): 11,2cm
Breite (max): 7,2cm
Herstellung
Herstellungsdatum
vermutl. spätes Mittelpaläolithikum (ca. 50 000 - 40 000 v. heute) (-50000 - -40000)
Material
Fundvorgang
Fundort
Name
Obernederhöhle im Ziegeltal bei Altessing
liegt in (geogr. Ort)
Bemerkung

Eintrag Inventarbuch: Gelbbraunes quarzitisches Gestein mit verschiedener Patinierung. Wohl sekundär rechtslateral als Gerad- oder Spitzschaber gearbeitet.

Eintrag Freund (1987), S. 155: Große Platte aus gelbbraun patiniertem Kreidequarzit mit rechtslateral vorbereiteter Kernsteinkante und dorsalen großen Frostnegativen; basal Rindenreste, terminal älter patinierte Bruchfläche.

Beschreibung: Obernederhöhle im Ziegeltal (Lkr. Kelheim, Niederbayern)

Die Obernederhöhle liegt am steilen Hang des Ziegeltals unweit von Kelheim und von der Sesselfelsgrotte. Es handelt sich um einen großen, kellerartigen, sehr feuchten Höhlenraum. Grabungen fanden 1918-1923 durch Alexander Oberneder und 1960-1962 durch das Erlanger Institut für Ur- und Frühgeschichte unter der Leitung von Prof. L. Zotz und Prof. G. Freund statt. Die Fundschichten waren durch die Grabungen Oberneders und die Klimaeinflüsse sehr gestört. Neben mittelpaläolithischen Artefakten sind hier Knochen- und Feuersteingeräte von besonderem Interesse, die aus der Übergangszeit vom Mittel- zum Jungpaläolithikum stammen. 

Kennzeichnend für diese Zeit sind z.T. sehr dünne, fein bearbeitete Blattspitzen, die als Messer und Geschoss-Spitzen gedient haben.

Standort
Literaturvermerk
Kurztitel
Seite
S. 155, S. 159 Abb. 71
Bearbeitung
Bearbeiter
Maass, Ulrike
Bearbeitungsstand
abgeschlossen
Datum
2021-02-17
Titel
P0600
Anmerkung
Abbildung entnommen aus dem Buch von Gisela Freund (1987), Das Paläolithikum der Oberneder-Höhle (Landkreis Kelheim/Donau). Das Paläolithikum und Mesolithikum des Unteren Altmühltals, Teil 1, Bonn, S. 159, Abb. 71.